Wie die Hoffnung das Nörgeln besiegen kann

Freitag, 25 Juni 2021

Wie die Hoffnung das Nörgeln besiegen kann

 „Ach, das schaffst du doch eh nicht“, „Wie willst du das denn hinbekommen?“, „Da stimmt doch wieder was nicht.“. Wer viel mit Menschen zu tun hat, bekommt solche Sätze oft zu hören, denn: Menschen nörgeln viel und gerne. Vielleicht sind wir hier in Deutschland auch daran gewöhnt. Umfragen bestätigen das auch: Eine Studie aus dem Jahr 2009, die unter Fluggästen verschiedener Nationalitäten durchgeführt wurde, besagt, dass die deutschen Passagiere diejenigen waren, die sich über die meisten Dinge im Flieger geärgert hatten.

 Pessimismus und die aktive Suche nach Mängeln können einem das eigene Leben ganz schön schwer machen, doch wenn auch andere dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, ist das für den Umgang miteinander sehr ungünstig. Die Gründe für den Pessimismus sind vielfältig. Sei es die Angst vor Veränderung, der eigene Egozentrismus oder eine allgemeine negative Weltsicht, vielen fällt es leicht, eher das Negative in der Sache zu finden als das Positive herauszuheben.

Im Evangelium dieses Sonntags begegnet Jesus einer Person von genau dieser Art. Sie wird nicht explizit beschrieben, aber als Jesus zum Haus des Synagogenvorstehers gerufen wurde, um seiner Tochter zu helfen, sagt diese Person zu Jairus: „Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?“. Jairus gehört jedoch nicht zu den Personen, die den Kopf hängen lassen und gleich aufgeben. Er ist einer, der Optimismus zeigt und auf jemanden hofft, der seiner Tochter helfen kann. Jesus heilt das Mädchen, begleitet vom Gelächter der Menge, die eher den Tod gesehen haben als das Leben.

Christus nämlich zeigt uns einen Weg aus der Falle des Pessimismus. Denn er hat die Hoffnung in die Welt gebracht; an ihn zu glauben, bedeutet, voller Hoffnung zu sein. Wir müssen nicht mehr nörgeln oder ständig nach Fehlern Ausschau halten. Wir dürfen vertrauen, dass der Weg mit ihm einer ist, der zum Heil, zum Reich Gottes führt.

Sebastian Trefon