Schöne Ferien!

Freitag, 30 Juli 2021

Schöne Ferien!

Ist euch aufgefallen: Die Vögel, die sich im Frühjahr in Gesang und Gezwitscher gegenseitig überbieten, sind jetzt still geworden. Als hätten sie im Sommer unserer Lebensfreude den Platz machen wollen. Denn erst jetzt, nach den Klausuren, Hausarbeiten und Prüfungen, atmen auch wir durch. Es ist die Zeit der Freiheit und Muße, vorbei der Stress der Termine und Pflichten. Musste man sich im Semester fleißig und gescheit geben (sich also um das ‚Wahre‘ kümmern); und musste man Selbstdisziplin üben und sich zusammenreißen (also das ‚Gute‘ beachten), so ist jetzt die Zeit gekommen, sich dem 'dolce far niente' zu überlassen, der Freude zu frönen und die Schönheit der Welt neu zu sehen.

In  der Welt gibt es Wahres, Gutes und Schönes. ‚Das Schöne wird die Welt retten‘, lässt Dostojewski eine seiner Figuren sagen. In der Tat entsteht vieles Schlechte und Böse unter Druck und Stress. Gut sein zu müssen, bewirkt oft das Gegenteil. Der Wettkampf um Zeit, Geld und Erkenntnis raubt viel Lebensenergie. Das Schöne, im Gegensatz dazu, verfolgt keine Zwecke, es rechnet nicht ab, muss sich nicht beweisen, macht frei von allem Müssen. 

Hat das was mit Gott zu tun? Klar. Denn Gott ist gut, über alles gut, das Gute schlechthin. Allwissend ist er auch, er ist die Wahrheit an sich. Faszinierend aber ist er durch seine Schönheit – die Herrlichkeit, wie die Bibel sagt. Nicht von ungefähr beten wir in der Liturgie unentwegt , der Herrlichkeit Gottes teilhaftig zu werden.

Nimm Dir jetzt Zeit für das Schöne. Das Schöne ist erholsam und freimachend. Die Natur ist schön, deshalb fühlen wir uns dort wohl. Die Kunst ist schön, deshalb die herrlichen Kirchen, die Musik und das Theater. Denn das Schöne ist nicht Puderzucker auf dem Kuchen des Guten, sondern das Aufblühen seines Wesens: Schöne Ferien sind gute Ferien. Lass dich von Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung faszinieren; und bezaubern von der Kunst (in einer Kirche z. B.), mit der zumindest die europäische Kultur seine Schönheit ausdrücken und besingen wollte.

Im Namen des Teams der KHG: Schöne Ferien!

Bis zum Herbst!

P. J. Gregur