Interview zur Light Night

Freitag, 21 Oktober 2016

Interview zur Light Night

Zur „Light Night“ haben wir mit Pater Gerhard Eberts gesprochen, der am Sonntag zusammen mit Hochschulpfarrer Dr. Thomas Groll für die Pfarrgemeinde „Zum Guten Hirten“ und für uns um 21. 00 Uhr die heilige Messe feiern wird.

Pater Eberts, wieso ist der Gottesdienst Light Night denn so spät, diesen Sonntag?

Ja, es ist eine Besonderheit, dass wir erst um 21 Uhr den Gottesdienst halten. Sonst findet in der Pfarrei im Guten Hirten der Gottesdienst ja immer schon um 18 Uhr statt. An vielen Orten wurden aber auch schon gute Erfahrungen gemacht, dass gerade junge Leute zur späten Stunde kommen.

Wir haben auch so ein wenig die Hoffnung, dass auch diejenigen, die über das Wochenende bei ihren Eltern waren, bis dahin schon wieder zurückkommen – ob extra zur Veranstaltung oder ohnehin – und dann diesen Gottesdienst mitfeiern. Das gibt natürlich auch die Möglichkeit, am Sonntagmorgen auszuschlafen und dann abends um 21 Uhr den Gottesdienst mitzufeiern.

Können Sie etwas beschreiben, was da genau geplant ist?

Man kennt es sonst eher von Gebäuden, die äußerlich in allen Regenbogenfarben angestrahlt werden: Rathäuser, Burgen oder Kirchen. Viele Kirchen werden inzwischen aber auch von Innen angestrahlt. Unsere Kirche „Zum Guten Hirten“ eignet sich gut für die Illumination: sie ist sehr schlicht, besteht aus warmem Holz, und hat ein großes, eindrucksvolles Kreuz. Die Bänke sind im Halbrund angeordnet, so dass alle von den verschiedenen Farben eingehüllt werden. Das ist eine Verfremdung des normalen Lichtes und lässt die Feier intensiver zur Geltung bringen. Wir kennen das in unserer Kirche vom „Rorate“ im Advent, wenn nur Kerzenlicht brennt.

Die Kirche ist dann auch dunkel?

Die Kirche ist sonst auch dunkel, ja, und es sind um die 30 Schweinwerfer, die den Altarraum, den Ambo und die Taufstelle in ein besonderes Licht tauchen werden, aber auch die ganze Decke der Kirche.

Ich glaube, das wird spannend. Es ist nicht nur ein Gag! Es geht darum, in der dunklen Zeit, die jetzt beginnt, zu erfahren, wie viel Licht wir eigentlich haben – von unserem Glauben her. Für mich geht es auch darum, die Vielfarbigkeit und die Schönheit unseres Glaubens und unserer Kirche darzustellen. Wir sind als Weltkirche nicht nur weiß, nicht nur Europäer, zu Kirche gehören Afrikaner, Amerikaner, Asiaten, Ozeanier und so weiter. Sie alle gehören zu uns und das drücken diese Farben auch aus. Sie sind auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit.

Der zweite Gedanke ist der Gedanke der Hoffnung: Aus der Dunkelheit – die Dunkelheit ist immer noch sehr präsent, bei dieser Installation – kommt immer wieder Licht und das Licht kommt in unterschiedlichen Farben. Man muss es nur sehen und sich nicht nur auf eine Farbe konzentrieren oder gar die ganze Welt nur grau sehen.

Vom Licht abgesehen, ist es aber immer noch ein normaler Gottesdienst?

Ja, ich darf im „Guten Hirten“, der katholischen Kirche im Univiertel, jeden Sonntagabend um 18.00 Uhr die heilige Messe feiern, zusammen mit der Gemeinde und der KHG. Ein solcher Gottesdienst ist auch diese 21:00-Uhr-Messe am Sonntag.

Dieses Mal gibt aber außer der Illumination einige Besonderheiten. Es beginnt mit Stille statt mit festlichem Einzug, es folgen meditative Texte und Lieder, in deren Mitte der „Regenbogen“ steht, und eine auch für mich ungewohnt kurze Predigt. Der Akzent liegt jeweils auf kurz, damit alle Texte zur Geltung kommen.

Freuen Sie sich drauf?

Ich bin noch sehr gespannt, wie es angenommen wird. Aber natürlich freue ich mich drauf! Zusammen mit allen, die diesen Gottesdienst vorbereitet haben und durchführen, hoffe ich, dass viele kommen, natürlich aus der KHG, aber auch aus der Pfarrgemeinde, so dass wir sagen können: Das machen wir wieder!

Pater Gerhard Eberts MSF, links im Vordergrund
Pater Gerhard Eberts MSF, links im Vordergrund