In Erwartung

Immer wieder, wenn nicht gar jeden Tag, wird in den Nachrichten über eine Naturgewalt berichtet, durch die eine Stadt oder eine ganze Umgebung hart getroffen wurde – vom Wegspülen ganzer Häuser über den Zusammenbruch der Versorgungsanlagen bis hin zum Tod mehrere Menschen. Wer könnte bei solchen Informationen nicht bestürzt und ratlos sein? Auf der anderen Seite ist es wohl leider oft auch so, dass erschütternde Nachrichten immer mehr zum „normalen Tagesgeschehen“ geworden sind. Der Mensch legt sich eine härtere Schale zu, lässt vieles an sich abprallen.
Viele Jugendliche und junge Erwachsene nehmen das nicht hin und erzwingen seit längerer Zeit durch Schulstreiks und Demonstrationen im Rahmen der „Fridays for future“-Bewegung den Blick auf diese Katastrophen. Sie dulden nicht, dass weggeschaut wird und zeigen die Angst auf, die die Menschen in Erwartung dessen, was da noch kommen kann, haben sollten.
Genau hinzusehen, das haben uns nicht nur die jungen KlimaschützerInnen noch einmal deutlich ans Herz gelegt. Wachsam sein, Chancen ergreifen, seinen eigenen Teil beitragen – das ist so wichtig!
Im Evangelium des kommenden 1. Adventssonntags heißt es: „… richtet euch auf und erhebt eure Häupter…“ Und weiter: „Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren …“
Wie oft schiebt man ein offensichtliches Problem und auch das davon Ergriffensein von sich, weil man doch selbst noch so viel zu erledigen hat, jetzt keinen Kopf dafür hat. Lassen wir uns mit dem Beginn der Adventszeit wieder ganz bewusst darauf ein, bereit zu sein. Neben allen Schwierigkeiten verheißt die Botschaft, dass Jesus Christus in die Welt kommen wird, ja mehr als etwas Gutes! Vielleicht geht uns ja immer wieder das ein oder andere Licht auf, wie wir unseren eigenen Teil zu dieser frohen Botschaft beitragen können.
Anita Graf