Heilige Drei Tage

„Die heiligen drei Tage“ (triduum sacrum) ist eine alte und auch heute liturgische Bezeichnung für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern. Inhaltlich sind sie im obigen Bild schön veranschaulicht: Beim Letzten Abendmahl schenkt Jesus sein Herz, sich selbst, den Menschen, am Kreuz erweist er seine bis zum Letzten gehende Liebe, das Auferstehungslicht erleuchtet die Finsternis auch unserer Tode.
Aber sind es mit Karsamstag nicht eigentlich vier Tage? – Es geht nicht um genaues Zählen. Die „drei“ Tage sind ein einziger „Tag“; er beginnt mit der Messe vom Letzen Abendmahls am Gründonnerstag-Abend und endet mit dem Abendgottesdienst („Vesper“) am Ostersonntag.
Es ist überhaupt seltsam mit der Zeitvorstellung um Ostern. In der Gründonnerstagsmesse sagt der Priester beim Abendmahlbericht: „das ist heute“; im Exsultet der Osternacht heißt es: „dies ist die Nacht“ des Auszugs aus Ägypten; am Ostersonntag wird gejubelt: „Heute ist Christus auferstanden“. Und in der liturgischen Anweisung wird appelliert, die ganze Osterwoche, ja die langen fünfzig Tage der Osterzeit wie ein einziges Ereignis (=Tag) zu feiern. Und zwar deshalb, weil Jesus Christus durch seine Auferstehung die Herrschaft des ‚Herrn der Zeit‘, den Chronos bzw. den Tod besiegt und seine Frist aufgehoben hat. Jetzt gibt es kein Gestern und kein Morgen mehr, sondern nur ein ewiges Jetzt und Heute. „Freu dich, erlöste Christenheit, freu dich und singe. Der Heiland ist erstanden heut‘, Halleluja“
Gesegnete Ostern im Namen der ganzen KHG wünscht euch
P. J. Gregur