Dreieinigkeit

Der christliche Gott ist dreifaltig, dreieinig, Trinität. Das ist nicht leicht zu verstehen. Man kann es sich nur mit Bildern ausmalen. Es ist wie bei einem Dreieck: drei exponierte Stellen und doch eine Einheit. Kirchenväter haben sich einen Baum vorgestellt: Wurzel ist Vater, Stamm der Sohn, Zweige und Blätter der Heilige Geist, ein Baum des Lebens. Der heilige Patrick von Irland hat das Bild vom Kleeblatt genommen: Drei Blätter auf einem Stängel.
Die abstrakt Eingestellten, wie der Kirchenvater Augustinus, stellten sich eine Liebes-Beziehung vor: der eine liebt den anderen und ihre Liebe ist so dicht, dass sie zu einer Substanz gerinnt. „Siehe, wenn ich … etwas liebe, dann sind es drei: Ich, das, was ich liebe, und die Liebe selbst. Ich liebe ja nicht die Liebe, ohne sie als eine liebende zu lieben. Denn es gibt keine Liebe, wo nichts geliebt wird. Drei sind es also: der Liebende, das Geliebte und die Liebe.“ (De trinitate, Buch IX, 2).
Gott ist die Liebe (1Joh 4,16). Das ist die entscheidende Ansage des Christentums an die Welt. Wir verkünden also nicht eine statische Majestät jenseits aller Vorstellung. Wir glauben an Gott, der Beziehung ist und Beziehung schafft. Und wenn wir rational die Dreifaltigkeit auch nicht erfassen, die Liebe macht es möglich, ihren Sinn und Größe zu erahnen.
Einen segensreichen Dreifaltigkeitssonntag!
P. J. Gregur