Dreidimensional sehen

Freitag, 22 Oktober 2021

Dreidimensional sehen

„Räumliches Sehen ist nicht angeboren.“ So die medizinische Auskunft. Dreidimensionales Sehen müsse nach der Geburt durch visuelle Reize erst erlernt werden.

Ich habe mich darüber im WEB informiert im Hinblick auf die Heilung des Blinden durch Jesus im Sonntagsevangelium (Mk 10). Denn die meisten von uns sehen mit den leiblichen Augen gut, dreidimensional. Wie sieht es aber mit unserem inneren Auge: Sehen wir die Wirklichkeit um und über uns drei- oder nur zweidimensional? Ich meine: sehe ich nur mich, den anderen gegenüber, die Dinge und Ereignisse um mich herum? Und merke nicht, dass der Raum, in dem sich das Leben abspielt, mehrdimensional ist, d. h., dass es noch ein Drittes gibt: Das Geheimnis des Daseins, den Sinn, die Liebe und hinter allem – Gott. Für das leibliche Auge unsichtbar, für den „siebten Sinn“ der Seele aber zugänglich. Mehr noch als der Säugling es tut, muss dieses innere Auge lebenslang trainiert und geschärft werden, um die Mehrdimensionalität des geistigen Universums zu erahnen, in dem wir „leben, uns bewegen und sind“ (Apg 17,28).

Gesegneten Sonntag und eine schöne Woche!

P. J. Gregur